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Packen? - Was ist das? Wozu?

Packer sind Programme, die insbesondere die Nutzer von Modemverbindungen zu schätzen wissen. Wenn Sie einem Partner per E-Mail (als Anhang, Attachment) eine Datei übermitteln wollen, dann müssen Sie die Datei von Ihrem PC über die Telefonleitung in das Internet (Computernetz) befördern. Ihr Telefonanbieter rechnet in der Regel nach der "verbrauchten" Verbindungszeit ab. Bei einem langsamen Modem und einer schlechten Verbindung kann beispielsweise die Übertragung von 1 MByte recht lange dauern. Sie haben ein schnelles Modem und gute Telefonverbindungen. Schön für Sie. Aber gilt das auch für Ihren Partner, den Empfänger Ihrer Datei? Natürlich ist der Empfang der Datei sein Problem. Sie können ihm jedoch helfen.
    Wenn Sie einen Packer verwenden, wird er die zu übersendende Datei komprimieren. Sie nimmt dann weniger Speicherplatz ein und läßt sich schneller übertragen. Bei häufigen Datentransfers kann das im Laufe der Zeit viel Zeit und Geld sparen. Außerdem können Sie dann wesentlich mehr Daten auf eine einfache 3,5"-Zoll-Diskette kopieren.

Wie stark kann ein Packer die Daten komprimieren?
    Je nach Ausgangsdatei und Komprimierungsverfahren kann der benötigte Speicherplatz auf ein Zehntel bis ein Fünfundzwanzigstel reduziert werden.

Ist die Komprimierung exakt oder unexakt?
    Beide Möglichkeiten finden Verwendung. Es ist einsichtig, daß die exakte Komprimierung wohl kaum so hohe Datenreduktionen zuläßt, wie die unexakte.

Wie wird die Datenkompression bewirkt?
    Bei der EXAKTEN Kompression werden überflüssige (redundante, doppelte) Zeichen nicht gespeichert. Bei Textdateien wird oftmals nicht der gesamte 256-Zeichensatz (ASCII) benötigt. Man kann dann mit einem verkürzte n Code arbeiten. Gegebenenfalls werden häufiger vorkommende Zeichenketten beim ersten Vorkommen in allen Details abgespeichert, mit einem Kurznamen katalogisiert, um dann bei weiteren Vorkommen den Kurznamen zu verwenden. Solche Komprimierungsverfahren werden im wesentlichen auf Textdateien angewandt. Die Möglichkeiten und Verfahren werden im Laufe der Zeit verbessert. Der Stand der Technik um 1992 war, daß auf diese Art Datenreduktionen um einen Faktor 4 möglich waren.
    Bei der UNEXAKTEN Kompression werden Verluste in Kauf genommen. Es werden "unwichtige" Daten entfernt, so daß es bei der Dekomprimierung nicht mehr möglich ist, die Ausgangsdatei exakt zu reproduzieren. Je höher der Kompressionsfaktor, desto schlechter die Qualität der rekonstruierbaren Daten. Um 1992 waren mit diesem Zugang Datenreduktionen um einen Faktor bis zu 25 möglich.
    Beispiel für unexakte Kompression: Bei einer Bilddatei wird u.U. nicht jeder einzelne Bildpunkt abgespeichert, sondern nur die Punkte, an denen ein Wechsel von Schwarz zu Weiß (und umgekehrt) erfolgt. Bei Strichzeichnungen und Schwarz-weiß-Vorlagen erreicht man so Kompressionsverhältnisse von 10:1 bis 25:1. Bei Grau- oder Farbvorlagen werden dann beispielsweise nicht alle Schattierungen aufgezeichnet, sondern nur bestimmte "Sprünge" in Farbton / Intensität.
    Für viele Zwecke sind Verluste bei der Komprimierung von Bildern durchaus akzeptabel. Ungeübte Betrachter registrieren die Unterschiede oftmals gar nicht.

Wann ist Datenkompression sinnvoll?
1     Wenn umfangreiche Daten dauerhaft aubewahrt (archiviert) werden sollen.
2     Zur Datenfernübertragung. Gepackte Dateien sind wesentlich kürzer und lassen sich daher schneller übertragen. Das spart Zeit und Gebühren (= Geld).
3     Ein MUSS ist Datenkompression bei Grafiken, die auf Internetseiten erscheinen sollen. Eine Faustregel besagt, daß eine einzelne Webseite nicht mehr als 30 KByte an Speicherbedarf haben sollte. Mehr haben auf jeden Fall die Seiten, bei denen Sie "unendlich" lange auf das Herunterladen warten und in der Regel vorher "abklicken". Wenn Sie ein Gefühl für die Unterschiede bekommen wollen, dann speichern Sie doch einmal solche "langen" Webseiten ab und schauen Sie nach, wieviel Speicherplatz denn nun die schnellen und die langsamen Webseiten beanspruchen. - Wenn Sie möchten, daß IHRE Webseiten gelesen werden, dann sollten Sie für "kleine" Webseiten sorgen. In der Regel bedeutet das einen Verzicht auf unnötige Grafiken und Animationen.

Welche Kompressionsprogramme gibt es?
    Eine analoge Frage wäre: welche Autos gibt es? In diesem Sinne beispielhaft einige Namen: ARJ, LHA, ZIP-DOS, PKZIP, WINZIP... Die Auswahl hängt von Ihren Bedürfnissen ab.

Was kosten Komprimierungsprogramme?
    Das ist unterschiedlich: Es gibt Programme, die umsonst erhältlich sind (Freeware). Andere Programme können Sie vor Ihrer Kauf- / Registrierungsentscheidung umsonst erhalten und testen (Shareware; ab 10 EURO Registrationsgebühr). Selbstverständlich gibt es auch kommerzielle Packer.

Aber dann braucht der Empfänger den gleichen Packer!?
    Jein. Die meisten Packer gestatten die Anlage von selbstentpackenen Archiven / Dateien. Diese selbstentpackenen Dateien bekommen i.d.R. die Endung ".exe". Beim zweimaligen Anklicken mit der Maus (oder beim Aktivieren über die Eingabetaste) entpackt sich die Datei automatisch.

VORSICHT!
    Nicht jede Datei, die Sie als Anhang / Attachment Ihrer E-Mail bekommen, muß ein selbstentpackendes Archiv sein. Ausführbare Dateien (z.B. mit den Endungen exe, com, bat) können auch Viren und andere Schädlinge enthalten! Empfehlung: Anhänge an Mails von unbekannter Seite sollte man nicht unbedacht öffnen; u.U. auch gleich mit E-Mail löschen. Andererseits kam für die meisten unglücklichen Empfänger der Virus "I love you" von wohlbekannten Absendern...

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